1920 - 1932

Veröffentlicht am 26. Januar 2025 um 07:30

1920

 

Der Verein hat sich etabliert und erfreut sich großen Zuspruchs. Den Mitgliedern konnten besondere Leistungen und Vergünstigungen angeboten werden, wie der Auszug aus folgendem Werbeblatt beweist:

 

1921 - 1925

 

Im Jahr 1921 wurde die Errichtung eines Ehrenmals für die gefallenen Kameraden durch die selbstlose Hilfe einiger Mitglieder ermöglicht.

1925 wurde ein Grundstück von 5.250 m² vom Rittergut Vielau, der Stadt Zwickau gehörend gepachtet. Das Areal des Vereins betrug somit 30.208,4 m². 

 

 

1926

 

Auch in diesem Jahr arbeiten die Vereinsrichtungen Naturheilverein und Kleingartenverein zusammen. Beide werden gleichzeitig gefördert.

Erstmals wurde der Um- oder Neubau des Unterkunftshauses vorgeschlagen und einstimmig angenommen. 

 

1927

 

Am 4. September 1927 wurde der Club der Rosen- und Blumenfreunde gegründet, der zu dieser Zeit 32 mitglieder zählte. Er hatte sich zur Aufgabe gestellt, den erholungssuchenden Besuchern die Schönheit der Blumenwelt zu zeigen.

Eine allgemeine Blumenschau und eine Rosenausstellung führte den Vereinsmitgliedern den Wert der Blumenzucht näher. Führer der Gruppe war Paul Schmidt, Vorsitzender Willy Junghans.

Eine neue Satzung wurde erstellt und vom Registerführer des Amtsgerichts Zwickau genehmigt. Die Obstbauvereine und Kleingartenvereine stellten in der "Neuen Welt" Zwickau ihre Obsterzeugnisse aus. 

 

 

1928

 

Die Konsumgenossenschaft Zwickau bietet durch ein Schreiben den Mitgliedern eine neue Brotsorte an. Es wird beschlossen eine Probe anzunehmen, dazu ein halbes Pfund (250 g) Molkereibutter zu kaufen.

In der Hauptversammlung am 19. Februar 1928 wird das Naturbrot vorgestellt und verkostet.

 

 

1929

 

Der Vorsitzende schlägt den Neubau der Unterkunftshalle vor, die vorhandenen Baulichkeiten sind in schlechtem Zustand und eine Reparatur wird zu teuer.

Der strenge Winter 1928/1929 mit Temperaturen von bis -34°C zerstörte den Bau.

Die schon erstellten Bauzeichnungen wurden besprochen. Der Baumeister Edwin Meyer, Reinsdorf erläuterte alles. Die errechnete Bausumme beträgt 65.000,00 Mark. Ein zweites Projekt wurde erstellt - Bausumme 42.000,00 Mark.

Stimmzettelentscheid:

53 Anwesende für Neubau
3   Anwesende für Reparatur
1   Anwesender ungültig 

Die Erneuerung und Vergrößerung der Räumlichkeiten war dringend notwendig. Alle Reinsdorfer Vereine nutzten das Heim für Versammlungen.

Zum Beispiel:

die SPD mit 700 Mitgliedern
der Bergarbeiterverband mit 700 Mitgliedern
der Gesangsverein "Sängerlust" mit 80 Mitgliedern
der Esparanda-Club
der Radioclub und viele Andere.

Auch von der Bevölkerung wurde das Heim gut besucht. 

 

Am 27. Juni 1929 wurden alle eingegangenen Kostenvoranschläge eröffnet. Nach Vergleich der Positionen durch den Baumeister und nach Erbringung einiger Wünsche belaufen sich die Kosten zwischen 42.000,00 Mark und 75.000,00 Mark.

Die Planung wurde so gestaltet, dass im Untergeschoß eine Bühne und eine Kegelbahn angebaut werden konnte. Im Obergeschoß war eine Wohnung für den Bewirtschafter und im Dachbereich ein Aussichtsturm geplant.

Auf Wunsch des Amtshauptmanns wurde die Zeichnung für den Bau  einer zweite Wohnung umgeändert. Dieser zweite Wohnungsbau brachte dem Verein 10.000,00 Mark aus Steuergelden von der Amtshauptmannschaft ein.

Die Verbandssparkasse Vielau stellte 20.000,00 Mark zu 10 % zur Verfügung, ein Privateur Härtel aus Zwickau lieh 15.000,00 Mark,  aus Altstoffen wurden 4.000,00 Mark gewonnen und 12.000,00 Mark wurden von den Baufirmen eingegenkommenderweise gestundet.

Besonderer Dank gilt dem Amtshauptmann Müller, dem Regierungsassessor Kiehat, sowie dem Baumeister Geissler. Durch ihre Unterstützung konnte Anfang September 1929 der Grundstein für das neue Heim gelegt werden. 

 

Nach Zusammenstellung aller niedrigsten Kostenvoranschläge beläuft sich die Bausumme auf 63.156,73 Mark.

Abbruch und Ausschachtungsarbeiten werden durch Mitglieder des Vereins durchgeführt.

Es wurde beschlossen, die Gasträume am 1. Weihnachtsfeiertag 10:00 Uhr zu eröffnen.

Die eigentliche Weihe sollte am 12. Januar 1930, vormittags 10:00 Uhr erfolgen.

Die betreffenden Behörden, alle Handwerker und Lieferanten, die Brudervereine, der Verwaltungsrat und einige ältere Mitglieder, die nicht mehr hier wohnten, wurden zur Übergabe eingeladen.

Abends findet der Festakt für alle Vereinsmitglieder statt. Gleichzeitig wird die neue Kegelbahn mit einem Preiskegeln eröffnet.

Ein Inserat im "Volksblatt" und im "Zwickauer Tageblatt" soll die Einweihung des neuen Heimes bekannt machen. 

 

 

1930

 

Nach der Weihe gibt es große Probleme mit der Aufwertung der Anteilsscheine. Die Aufwertung von 1925 (Gesetz über die Aufwertung von Hypotheken und anderen Ansprüchen vom Juli 1925) kann infolge von finanziellen Belastungen des Vereins nicht durchgeführt werden.

Heute ist kaum nachzuempfinden, welche Leisungen vom Verwaltungsrat, Vorstand und Mitgliedern in dieser Zeit erbracht wurden.

Am 10. August 1930 soll ein großes Fest stattfinden, in dem die freien Sportvereine, die Parteien und Gewerkschaften von Reinsdorf in ihrer Arbeit gezeigt werden.

Zum Umzug soll ein Festwagen die Arbeit, Sinn und Ziele des Naturheil- und Schrebervereins versinnbildlichen. 

 

Richard Möckel wurde im Jahr 1930 Vereinsvorsitzender. Er konnte dieses Amt bis zum Jahr 1933 erfüllen.

 

 

1931

 

Im März 1931 wurde nach mehren Überrechnungen der Bauleistungen festgestellt, dass die geplante Summe von 65.000,00 Mark überschritten wurde. Der Bau mit allen Innenausstattungen kostete 88.727,35 Mark. In der Hauptversammlung wurde für die Mehrkosten durch Abstimmung gegen 1 Stimme eine Bewilligung erzielt. 

 

 

1932

 

Am 7. August 1932 wird das 25-jährige Gartenjubiläum gefeiert.

Das Programm sieht vor:

Am Sonnabend ein Konzert, am Sonntag ein Festumzug und am Montag ein geselliges Beisammensein aller Vereinsmitglieder.

Gartenbesitzer die schon 25 Jahre einen Garten in der Anlage haben, sollen öffentlich bekanntgemacht werden.

An die Vereinsleitung wird die Frage gestellt, in wie weit sich der Verein politisch betätigt. Der Vorsitzende gibt eine Erklärung ab, dass die Anlage jedermann zur Verfügung steht und der Verein sich in keiner Weise einseitig politisch betätigt. 4